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Das Konzept des 4 Trimesters

Wir sind alle „evolutionäre Frühchen“

Es ist nicht zu glauben, aber im Grunde ist jeder von uns ein Frühchen. Nach bestenfalls neun Monaten der Schwangerschaft kommen wir auf die Welt – neun lange Monate und damit immer noch zu früh. Eigentlich bräuchten wir noch drei weitere Monate in Mamas Bauch, um einen einfacheren Start in der Kalten, Grellen, Lauten Welt zu haben.

Aber, ein Baby wird genau in dem Moment geboren, in dem sein Kopf den Geburtskanal gerade noch durchqueren kann. Die Größe des Kopfes ist hierbei entscheidend.

Es wäre besser, das Baby könnte länger im Bauch heranwachsen. Dann könnten sich auch die Organe, insbesondere Gehirn und Verdauungssystem, bereits im Mutterleib besser entwickeln und das Kind käme reifer zur Welt.

Aber, so ist es eben und wir möchten uns ansehen, wie Babys und Eltern mit dieser „fehlenden Zeit“ umgehen.

Das 'vierte Trimester' ist eine anerkannte Theorie, die besagt, dass Babys eigentlich drei Monate zu früh geboren werden.

Unser Geburtsdatum als Kompromiss der Evolution

Die physiologischen Grenzen der menschlichen Geburt

Zwölf Monate Schwangerschaft hieße, dass der Kopfumfang eines Neugeborenen nochmal beträchtlich an Größe gewinnen würde. Doch um einen derart großen Kopf gebären zu können, müssten die Hüften einer Frau deutlich breiter sein.

Der Mensch müsste dann im Allgemeinen größer sein und vorzugsweise auf vier Gliedmaßen laufen, weil das physiologisch geholfen hätte, ein so großes Baby zu entbinden.

Ernährungsaspekte und evolutionäre Anpassungen

Aber nicht nur die Größe des Kopfes und die damit verbundene Statur des Menschen waren schon zu Anbeginn der Menschheit entscheidend. Aus evolutionärer Sicht waren kleinere Kinder auch im Hinblick auf die Nahrungssuche günstiger.

Denn je größer ein Kind war, desto mehr Nahrung mussten unsere Vorfahren finden und jagen, um es gleich von Anfang an sattzubekommen. Aufgrund unseres Kopfumfangs und unserer Fortbewegungsart stellt unser Geburtsdatum also einen evolutionären Kompromiss dar:

Die Reifung nach der Geburt

Neugeborenes Baby

Wir kommen auf die Welt, mit Organen und allem Drum und Dran, ja. Aber wir kommen mit einem unreifen Gehirn, einem unreifen Nervensystem und einem unreifen Verdauungssystem. Das alles muss sich nach der Geburt erst noch entwickeln.

Physiologische Entwicklung im 4. Trimester

Organreifung und Wachstum

In den ersten drei Monaten nach der Geburt durchläuft ein Neugeborenes signifikante Veränderungen in fast allen Organen. Das Gehirn entwickelt sich rasant und vervielfacht seine neuronalen Verbindungen.

Diese intensive Phase des Gehirnwachstums ermöglicht es dem Kind, sensorische Eindrücke zu verarbeiten und motorische Fähigkeiten zu erlernen.

Das Verdauungssystem, ursprünglich darauf ausgelegt, ausschließlich von der plazentaren Ernährung zu leben, passt sich an die Verdauung von Muttermilch oder Formel an.

Dies ist oft eine Anpassungsphase, die mit Unbehagen wie Koliken oder Reflux einhergehen kann, da der Magen-Darm-Trakt noch unreif ist.

Das Herz-Kreislauf- und Atmungssystem muss sich ebenfalls an die Umgebung außerhalb des Mutterleibs anpassen, wobei die Lungen ihre Funktion vom flüssigkeitsgefüllten Zustand im Uterus zum Luftatmen umstellen.

Immun- und Hormonsystem

Das Immunsystem des Neugeborenen beginnt, sich von der überwiegend passiven Immunität, die durch die Mutter vermittelt wird, zu einer aktiveren eigenen Immunantwort zu entwickeln.

Diese Übergangszeit macht das Baby anfälliger für Infektionen und erfordert besondere Aufmerksamkeit auf Hygiene und Impfungen.

Gleichzeitig passt sich das Hormonsystem des Babys an das Leben außerhalb der Gebärmutter an, wobei Hormone wie Cortisol und Insulin beginnen, sich auf externe Reize wie Stress oder Nahrungsaufnahme einzustellen.

Sensorische und motorische Entwicklung

Die sensorische Entwicklung des Babys schreitet in diesem Zeitraum enorm voran. In den ersten Wochen nach der Geburt verbessern sich Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten kontinuierlich.

Das Baby beginnt, Gesichter zu erkennen, reagiert auf Geräusche und entwickelt Präferenzen für bestimmte Geschmäcker und Gerüche. Motorisch macht das Neugeborene Fortschritte von reflexiven Bewegungen hin zu kontrollierteren und absichtlichen Aktionen.

Bis zum Ende des dritten Monats können viele Babys ihren Kopf halten, lächeln und bewusst nach Objekten greifen.

Es besteht Aufholbedarf

Aber was hat das zu bedeuten? Wir „backen“ in Mamas warmen und gemütlichen Bauch nur so lange, wie wir zum Überleben benötigen, der Rest findet außerhalb des Mutterleibs statt. Dabei sind gerade die ersten drei Monate ausschlaggebend.

In dieser Zeit gewöhnt sich das Baby an das Leben „da draußen“ und holt auf. Und was heißt das jetzt genau?

Die Herausforderungen des unreifen Verdauungssystems

Das Verdauungssystem des Neugeborenen ist noch nicht ausgereift. Es hat beispielsweise noch nicht die Fähigkeit, den Verdauungskanal zu schließen, damit die Nahrung nicht zurückkommt. Spucken, Reflux und Koliken sind die Folge.

Oft schmerzt es auch im Bauch des kleinen Wurms, man spricht von den sog. Dreimonatskoliken. Nach den ersten drei Monaten, in denen das Baby „aufgeholt“ hat, zeigt sich meist eine deutliche Besserung.

Anpassung an die sensorische Welt

Das Nervensystem ist ebenfalls noch nicht ausgereift, weshalb das Neugeborene mit einem Übermaß an Reizen konfrontiert ist, mit denen es nicht zurechtkommt. Durch häufiges Schreien äußert sich dieser Umstand.

Empfindlichkeit der Haut und Schlafprobleme

Die Haut des Kleinen ist noch sehr empfindlich und so spürt ein Neugeborenes alles viermal stärker.

Schlafprobleme bleiben nicht aus: Erstens leidet das Neugeborene ständig an Schmerzen oder Reizüberflutung. Zweitens kann es noch nicht zwischen Tag und Nacht unterscheiden. Zudem kommt es kaum damit klar, wenn die Mama es für kurze Zeit alleine lässt.

Unterstützung im “vierten Trimester”

Kurz: Das Neugeborene kann einfach noch nicht damit umgehen, dass es auf der Welt ist. Als Eltern müssen wir uns also darüber im Klaren sein, dass unser Kind noch etwa drei Monate lang wie ein unreifer Pfirsich gedeihen muss.

Es muss die Möglichkeit haben, sich an sein neues Leben anzupassen, natürlich mit so viel Liebe wie nur irgendwie möglich.

Wir sollten dem kleinen Wesen daher Bedingungen bieten, die denen im Mutterleib so ähnlich wie möglich sind.

Was kann helfen, das VIERTE TRIMESTER gut zu überstehen?

  • KUSCHELN, KUSCHELN, KUSCHELN, so viel wie möglich kuscheln und schmusen, vorzugsweise „Haut-zu-Haut“

    So viel wie möglich tragen und schaukeln, dies vermittelt dem Baby das Schaukelgefühl, das es aus dem Mutterleib kennt – der Bauch, der sich immer bewegte und schaukelte, auch wenn Mama und Baby schliefen oder einfach nur atmeten

  • Pucken: Für manche Babys ist es wichtig, dass sie sich fest eingewickelt und umschlossen fühlen, denn auch in Mamas Bauch hatten sie es eng.

    Daher kannst du verschiedene Wickeltechniken ausprobieren: Wickle zum Beispiel die Oberarme des Babys und lasse die Unterarme frei oder wickle das ganze Baby fest ein. Sprich dich dazu am besten mit deiner Hebamme ab. Sicher kann sie dir Wickeltechniken zeigen.

  • Vermeide eine Reizüberfluttung, denn gerade am Anfang kann ein Übermaß an Lärm oder Licht irritierend sein. Ein Vorhang und gedämpftes Licht können helfen.

  • Schwingende Beruhigung in der Memola Wiege: Die sanften, rhythmischen Bewegungen der Memola Wiege ahmen das Schaukeln im Mutterleib nach. Dieses vertraute Gefühl hilft Babys, sich zu beruhigen und fördert einen tiefen, erholsamen Schlaf.

Anpassung und Wachstum in der Elternrolle

Baby mit Vater

Manche Eltern empfinden diese erste Zeit als besonders anstrengend. Das ist sie auch. Natürlich! Nicht nur das kleine Baby muss sich an all die genannten Dinge gewöhnen und weiter heranreifen.

Die Anpassungsphase von Eltern und Kind

Auch du musst in die Rolle der Mama oder des Papas wachsen und dich an so viel Neues gewöhnen. Wenn es anstrengend ist, denke daran, das geht vorüber.

Es ist nur ein Zeitraum, der überbrückt werden muss, bis dein Kleines „aufgeholt“ hat, was es sich nicht mehr im sicheren Mutterleib aneignen „durfte“.

Das Versprechen der kommenden Freuden

Dann wird es besser werden, und du kannst in vollen Zügen das Lieben, Kuscheln und Tragen genießen. Personen, die bereits Eltern sind, sagen einem immer, genieße es, die Zeit geht so schnell vorüber und „sie“ werden so schnell groß.

Man mag das anfangs immer gar nicht glauben, aber: So ist es! Genieße jeden Augenblick mit deinem Baby in vollen Zügen!

Die Vergänglichkeit der Anfangsschwierigkeiten

Später wirst du dich an mögliche Startschwierigkeiten deines Kleinen sowie deine dunklen Schatten unter den Augen kaum mehr erinnern. Das ist das Schöne an unserer Natur und wohl der Grund, warum Paare sich für weitere Kinder entscheiden.

Beruhige dein Baby – Die „5-S-Methode“ von Harvey Karp

Im Buch „The Happiest Baby Around“ (1) setzt sich Kinderarzt Harvey Karp mit der Theorie des vierten Trimesters auseinander. An dieser Stelle möchten wir das Buch unbedingt empfehlen, es ist absolut lesenswert!

Einführung in die 5-S-Methode

Karp beschäftigt sich mit der Frage: Wie kann man ein Baby beruhigen? Er entwickelt in diesem Zusammenhang die 5-S-Methode (aus dem Englischen „swaddle“ = wickeln). Laut Harvey Karp gibt es eine einfache Möglichkeit, ein schreiendes Baby zu beruhigen.

Die 5 S zur Beruhigung eines Babys

Es genügt, die Atmosphäre im Bauch der Mutter nach der Geburt wiederherzustellen. Dies geschieht mithilfe der „5 S“:

  • Swaddle – Umhüllung, Pucken

  • Side or stomach position – auf der Seite oder auf dem Bauch liegend

  • Shush – Brummen

  • Swing – Schaukeln

  • Suck – saugend / stillen

Begleitung durch das 4. Trimester mit der Memola Babywiege

Baby spielt mit Mama in der Memola Wiege

Die Memola Babywiege ist im 4. Trimester besonders wertvoll, da sie eine beruhigende und sichere Umgebung bietet, die das Wohlbefinden des Neugeborenen fördert.

Die sanften Schaukelbewegungen ahmen die natürliche Bewegung im Mutterleib nach, was dem Baby hilft, sich schneller zu beruhigen und leichter in den Schlaf zu finden.

Sie unterstützt die motorische und kognitive Entwicklung des Kindes, indem sie die Stärkung der Muskulatur und die Vernetzung des Gehirns fördert, was zu einer besseren Koordination und Konzentrationsfähigkeit beiträgt.

Fazit: Die Bedeutung des 4. Trimesters in der frühkindlichen Entwicklung

Das Konzept des 4. Trimesters beleuchtet eine essenzielle Phase in der Entwicklung eines Neugeborenen und stellt eine bedeutsame Zeit der Anpassung für das Kind sowie die Eltern dar.

Es anerkennt, dass Babys bei der Geburt in vielerlei Hinsicht noch “unfertig” sind und die ersten Lebensmonate nutzen, um jene Reifung zu vollenden, die in der Gebärmutter begonnen hat. Dieses Wissen unterstreicht die Bedeutung einer liebevollen, unterstützenden und geduldigen Pflege, um die Neugeborenen durch diese kritische Phase zu begleiten.

Es ist eine Zeit des intensiven Wachstums, der Entwicklung und des Lernens für das Baby und ebenso eine Zeit der Anpassung und des Wachstums für die Eltern.

Indem wir das vierte Trimester als einen integralen Bestandteil der Schwangerschaft und der frühen Kindheit verstehen, können wir die notwendigen Bedingungen schaffen, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Mutter und Kind zu unterstützen.

So können wir als Gemeinschaft sicherstellen, dass jede Familie die Ressourcen und die Unterstützung erhält, die sie benötigt, um diese transformative Periode erfolgreich zu meistern.

Zitterte Quellen:

Harvey Karp: “Das glücklichste Baby der Welt” ISBN 978-3-442-17389-1

Literatur:

Kimberly Ann Johnson, The Fourth Trimester, ISBN: 9781611804003

Internetquellen:

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